Nitzahn
Gemeindeteile: Knoblauch, Wendeberg
Das Dorf Nitzahn, mit seinen Gemeindeteilen Knoblauch und Wendeberg, hat ca. 411 Einwohner und liegt südlich von Milow in einem reizvollen, landschaftlich und ökologisch wertvollen Landstrich, der zum Großraum Elbe-Havel gehört. Das Dorfbild und die karge Schönheit der Landschaft werden geprägt durch Äcker und Kiefernwälder sowie Wiesen und Weiden in den Niederungen zur Havel hin.
„Nitzahne“ ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs, bedeutet „Leute, die in Niederungen leben“ und wurde bereits 992 als „Neziuni“ erstmals urkundlich erwähnt. Damit dürfte es das älteste Dorf im Havelland sein. Und bereits vor 4000 Jahren lebten Menschen hier in dieser typisch märkischen Landschaft, wie drei Urnengräberfelder, die Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden, belegen. Sie stammen aus der römischen Kaiserzeit und reichen über die Eisen- bis in die Bronzezeit zurück.
Die aus dem Mittelalter stammende Kirche, ein verputzter einschiffiger Backsteinbau, wurde nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg Ende des 17. Jahrhunderts im barocken Stil erneuert, mit hohen Rechteckfenstern, kräftigen Stützpfeilern und einem Turmaufsatz. Die schlichte Ausstattung im Inneren, mit Hufeisenempore und Kanzelaltar, ist klassizistisch und stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts. In den 1960er Jahren wurde die Kirche umfassend saniert und der Turm erhielt seine heute charakteristische blaue Schiefereindeckung.
Der Sportplatz von Nitzahn wird von der Freiwilligen Feuerwehr genutzt. Jeweils am Abend des 02. 10. findet hier ein Wettkampf auf Zeit statt, bei dem die Technik im Dunkeln aufgebaut und gelöscht werden muss. Dazu kommen viele befreundete Ortswehren aus dem Havelland und aus dem benachbarten Bundesland Sachsen-Anhalt. Zu bestaunen gibt es bei diesem Ereignis auch alte DDR-Pumpen & Feuerwehrtechnik.
Der Name des Gemeindeteils Knoblauch ist slawischen Ursprungs und 1360 zuerst als „Kleuelok“ bzw. „Clebelok“ erwähnt worden, was „Brotfresser“ bedeutet.
Die heutige Dorfkirche, eine erste soll bereits 1303 erbaut worden sein, stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts (Inschrift der Wetterfahne: 1704). Sie ist ein Fachwerk-Saalbau mit einem rechteckigen, eingezogenen Chor und einem hohen, verschieferten Turm mit Zeltdach. Die Glocke stammt von 1517. Im Inneren des flach gedeckten Kirchensaales finden sich drei frühbarocke Sandstein-Grabplatten der Familie von Britzke mit Inschriften und Wappen.
Bei einer Erneuerung 1962 erfolgten wesentliche Umbauten: Emporen und Orgel wurden entfernt, Altar und Taufengel kamen ins Heimatmuseum Rathenow und das Kirchenschiff wurde in zwei Räume aufgeteilt.
Knoblauch ist sehr aktiv, jedes Jahr finden hier die Maiparty, ein Kinderfest, das Treckertreffen und ein Oktoberfest statt.
Der Gemeindeteil Wendeberg ist malerisch gelegen und hat ca. 20 Einwohner. Im Wald eingebettet befindet sich eine Försterei.
Ruhe- und Erholungssuchenden sind vielfältige schöne Spaziergänge und Radtouren in der typischen Landschaft ans Herz zu legen. Und wer nach langem Wandern hungrig geworden ist, kann in die Gaststätte an der Hauptstraße von Nitzahn einkehren.

Feierliche Wappenübergabe
zum Angucken/Ausdrucken/Runterladen:
[Flyer Ortsteil Nitzahn]
